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Rettungsleitstelle
Notarzt / Feuerwehr

Zentrale Notaufnahme

 
Südendstr. 32 0721 8108-0
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Kreißsäle

Ab 27.12.2023 ausschließlich
in der Edgar-v.-Gierke-Straße

 
Edgar-v.-Gierke-Str. 2
(St. Marien-Klinik)
0721 8108-9245
 

 

 

Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie

 

Endovaskuläre Chirurgie


Nicht für jede Behandlung von Gefäßerkrankungen ist eine Operation notwendig oder sinnvoll. Einzelne kurzstreckige Gefäßverengungen können auch von innen heraus aufgeweitet werden.

Wie sieht die Intervention aus?

Die betreffende Schlagader wird an einer gut zu erreichenden Stelle punktiert, meist in der Leiste oder an einem Arm. Über diesen Zugang kann ein Katheter an die Engstelle platziert werden, der diese von innen, also endovaskulär, aufdehnt.

Hierzu wird ein kleiner Ballon aufgepumpt, der weiche Ablagerungen der Gefäße an deren Wand drückt und den Durchmesser wieder vergrößert. Um das Ergebnis längerfristig zu erhalten, kann zusätzlich eine kleine Gefäßschiene, ein so genannter Stent, eingebracht werden. Ein Stent besteht aus einem Metallgeflecht, das die Gefäßwand von innen schient und verhindert, dass an derselben Stelle nach Ablassen des Drucks im Ballon, die Enge von neuem entsteht.

Nach der Intervention wird auf der Punktionsstelle ein Druckverband angelegt. Dieser soll verhindern, dass es zu einer Nachblutung kommt. Hierzu gehören auch ein paar Stunden Bettruhe. Meist bleiben Sie nach der Intervention für eine Nacht im Krankenhaus. So hat man die Möglichkeit, nach Entfernen des Druckverbandes noch ein paar Stunden zu beobachten, dass die Punktionsstelle trocken bleibt, auch wenn Sie wieder aufstehen dürfen.

Kann jede Gefäßverengung endovaskulär behandelt werden?

Für die endovaskulären Techniken sind bestimmte Voraussetzungen notwendig. Bei besonders langstreckigen Verengungen oder wenn im selben Gefäß viele Stenosen sind, kann es sein, dass eine Operation, bei der ein Bypass an der Verengung vorbei angelegt wird, sicherer ist und erfahrungsgemäß eine langfristigere Verbesserung der Durchblutung mit sich bringt.

Bei kompletten Verschlüssen ist es manchmal nicht möglich einen Ballon in das Zentrum des Verschlusses zu bringen ohne das Gefäß zu zerreißen oder zu durchstoßen. Auch hier wäre dann eine Umgehungsoperation notwendig.

Die Kombination aus offener Operation und endovaskulärer Behandlung ist ebenfalls möglich. Wenn in einem Gefäß mehrere Stenosen vorliegen, kann man so vermeiden für jede Engstelle einen separaten operativen Zugang schaffen zu müssen.

Hier reicht dann eine oder zwei Wunden, von denen aus lokal eine Verengung offen behandelt und davor oder danach über dasselbe Gefäß ein Ballonkatheter eingeführt wird um weitere Problemstellen aufzudehnen oder einen Stent einzubringen.

Welche Komplikationen können auftreten?

Bei der Punktion des betreffenden Gefäßes durch die Haut kann man die Arterie selbst nicht sehen, es besteht also das Risiko der Fehlpunktion. Hilfsmittel wie Ultraschall und Röntgen helfen beim Auffinden des entsprechenden Gefäßes, dennoch kann es vorkommen, dass man statt der Schlagader eine Vene oder einen Nerv punktiert, so dass, um die Behandlung doch noch erfolgreich durchzuführen, vielleicht mehrere Punktionen nötig sind, ggf. auch an verschiedenen Stellen. Sie erhalten für die Punktion eine örtliche Betäubung.

Durch die Punktionsstelle wird der Katheter über eine Einführhilfe, die so genannte Schleuse, ins Gefäß eingebracht. Das funktioniert ähnlich wie z. B. beim Legen eines venösen Zugangs für eine Infusion.

Über diesen Katheter soll nun Kontrastmittel gegeben werden, ein Ballon eingeführt werden und ggf. auch noch ein Stent. Dafür muss der Zugangsweg, also das „Loch“ im Gefäß etwas erweitert werden. Da man keine offene Wunde hat, wie bei der Operation, wird dieses Loch im Anschluss nicht übernäht, es verschließt sich durch die Blutgerinnung selbst. Um dies zu unterstützen wird ein Druckverband angelegt, der die Punktionsstelle komprimiert, so dass kein Blut austreten kann.

Trotz dieser Maßnahme kann eine Blutung nicht immer vermieden werden. Selten sind es große Mengen Blut, aber auch eine kleine Sickerblutung, kann - insbesondere durch die Gabe von blutverdünnenden Medikamenten - zu einem ordentlichen Bluterguss führen.

Hier besteht die Gefahr eines Infektes oder einer Kompression und damit einer Druckschädigung von Gefäßen oder Nerven. In einem solchen Fall kann eine Entlastungsoperation nötig sein. Auch falls sich die Punktionsstelle durch Kompression alleine nicht komplett verschließt, kann es sinnvoll sein das Gefäß in einer Operation über einen kleinen Schnitt direkt darzustellen und die Punktionsstelle zu übernähen.

Ärzteteam

Dr. Peter Karl Modic
Sektionsleiter Gefäßchirurgie

Dr. Thomas Hartmann
Stv. Sektionsleiter Gefäßchirurgie

Dr. Ingo Scheppers
Leitender Arzt interventionelle Radiologie

Dr. Frank Vogel
Leitender Oberarzt

Evgeni Anzupow
Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie

Weiterbildungsassistenten:

Dr. Jens Hertweck

Dr. Laura Schuster

Maren Tschan