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Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie

 

Varizenchirurgie


Varizen sind krankhaft erweiterte Venen, also Gefäße, die das Blut aus den Extremitäten zum Herzen zurückleiten. Solche Krampfadern
(Varizen) entstehen in den allermeisten Fällen an den Beinen und sind zunächst meist ein kosmetisches Problem.

Wenn sich diese Gefäße aber derart erweitern, dass die Venenklappen, die dem Blut seine Fließrichtung vorgeben, nicht mehr richtig funktionieren, kann es zu Turbulenzen und Änderungen des Blutflusses kommen. Bei der krankhaften Veränderung der Venen zu Krampfadern spricht man von einer Varikosis.

Die Klappen in den Venen leiten das Blut aus kleinen Venen der Haut und der oberflächlichen Gewebeschichten in die größeren, tiefen Venen und somit zum Oberschenkel, wo es in die Beckenvene und zurück zum Herzen fließt. Im Abstand von einigen Zentimetern schaffen die Klappen einen Zwischenstopp, damit das Blut nicht wieder zurück fließt – weder zurück in den Fuß, noch zurück aus der tiefen Vene in die oberflächlichen.
 

Welche Symptome macht eine Varikosis?

Schließen die Venenklappen nicht korrekt und ändert sich die Blutflussrichtung, kommt es vor, dass sich zu viel Blut in den oberflächlichen Venen zurückstaut.

Das resultiert in geschwollenen Beinen, die sich heiß und schwer anfühlen, was manchmal sogar schmerzhaft sein kann. Meistens ist die Schwellung abends und nach langem Stehen stärker ausgeprägt. Grund dafür ist die Schwerkraft, die den Blutstau zusätzlich begünstigt.

Neben diesen Symptomen sieht man die erweiterten Venen oft durch die Haut hindurch als so genannte Krampfadern oder Besenreiser. Diese können als kosmetisch störend empfunden werden. Manchmal kann es bereits durch kleine, oberflächliche Verletzungen zu kräftigen Blutungen aus diesen Krampfadern kommen.


Wie behandelt man Krampfadern?

Die einfachste Methode, undichte Klappen der oberflächlichen Venen wieder zum Schließen zu bringen, ist die Kompression von außen. Durch elastische Binden oder Kompressionsstrümpfe kann man erreichen, dass die erweiterten oberflächlichen Venen wieder soweit zusammengedrückt werden, dass die Klappen schließen, bzw. dass die Venen so unterstützt werden, dass das Blut direkt in die tiefen Venen geleitet wird. So wird vor allem der Schwellneigung vorgebeugt. Mit Hilfe der Schwerkraft kann man ebenso einen besseren Abfuß erreichen, indem man die Beine immer wieder hochlegt.

Kleine oberflächliche Venenerweiterungen, so genannte Besenreiser, können direkt angesteuert und verödet werden. Dadurch werden sie nicht mehr durchblutet, sind nicht mehr störend sichtbar sind und das Blut kann besser in die tiefen Venen abfließt.

Sind mehrere Venen betroffen oder schließen die Klappen der oberflächlichen Sammelvenen (V. saphena magna und V. saphena parva) auf ihrer ganzen Länge nicht mehr richtig, kann auch die komplette oder teilweise Entfernung dieser Venen angezeigt sein. Hierfür werden meist mehrere kleine und kleinste Schnitte bzw. Stiche in der Leiste und entlang des Verlaufs dieser Venen und deren Seitenäste am Ober- und/oder Unterschenkel notwendig.

Auch nach einer Operation empfehlen wir die Kompressionstherapie wenigstens für zwei Wochen fortzuführen. So können die behandelten Gefäße sich besser verschließen, das Blut wird in die richtige Richtung gebahnt.
 

Sollte ich mich bei Krampfadern operieren lassen?

Die erweiterten Venen, die sich unter der Haut sichtbar am Unterschenkel schlängeln, sind oft auch ein kosmetisches Problem, das bei vielen Patienten den Wunsch nach einer Operation weckt. Kommen dann noch entsprechende Symptome hinzu, ist die operative Behandlung sogar zu empfehlen:

Bei fortgeschrittener Venenerkrankung staut sich das Blut so sehr, dass Wasser aus dem Blut durch die krankhaft überdehnten Venenwände ins umgebende Gewebe austritt. So entsteht ein erhöhter Druck in der Haut und dem darunter liegenden Gewebe, der sogar größer sein kann, als der Druck, mit dem das Blut ins Gewebe gepumpt wird. Die Haut wird schlechter durchblutet und es kann zu Geschwüren, dem so genannten „offenen Bein“ kommen.

Hier kann die Operation helfen, das Blut wieder in die richtige Richtung zu lenken und die Durchblutung der Haut zu verbessern, sodass chronische Wunden schließlich wieder heilen können.


Welche Komplikationen können auftreten?

Für eine Varizenoperation werden meist relativ kleine Schnitte benötigt. Je nachdem, wieviele Krampfadern entfernt werden sollen und wie dicht oder undicht die Klappen der oberflächlichen Sammelvenen schließen, kann ein Schnitt in der Leiste und ggf. mehrere kleine Schnitte bzw. Stiche am Ober und/oder Unterschenkel nötig sein. Hierbei besteht die Möglichkeit Nerven zu verletzen, die in der Nähe dieser oberflächlichen Venen verlaufen. Das kann zu Gefühlsstörungen führen.

Man sollte sich vor Augen halten, dass eine Erkrankung der Venen eigentlich nicht geheilt werden kann. Die Entstehung neuer Krampfadern an anderer Stelle ist auch nach einer Operation möglich.

Ärzteteam

Dr. Peter Karl Modic
Sektionsleiter Gefäßchirurgie

Dr. Thomas Hartmann
Stv. Sektionsleiter Gefäßchirurgie

Dr. Ingo Scheppers
Leitender Arzt interventionelle Radiologie

Dr. Frank Vogel
Leitender Oberarzt

Evgeni Anzupow
Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie

Weiterbildungsassistenten:

Dr. Jens Hertweck

Dr. Laura Schuster

Maren Tschan