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ViDia Kliniken in Rüppurr stellen auf Karlsruher Fernwärme um


Karlsruher Wärmewende schreitet voran

Überzeugt von der Karlsruher Fernwärme: Gabriele Luczak-Schwarz, Erste Bürgermeisterin von Karlsruhe und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Karlsruhe, Richard Wentges, Vorstandsvorsitzender der ViDia Kliniken (links im Bild) und Michael Homann, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe präsentieren gemeinsam die neue Fernwärmeanlage der ViDia Kliniken in Rüppurr.

Für die Stadtwerke ging mit den ViDia Kliniken am Standort Rüppurr einer der größten Karlsruher Fernwärme-Abnehmer ans Netz. Gleichzeitig ist die Leitung zum Krankenhaus der Endpunkt der Fernwärmehaupttrasse nach Rüppurr. Die Bauarbeiten an der Trasse sind nun abgeschlossen. Vier Jahre bauten die Stadtwerke und ihre Netzgesellschaft an der rund vier Kilometer langen Leitung, die hinter dem Hauptbahnhof startet und entlang der Rüppurrer Straße mit Abzweigungen in die anliegenden Gebiete verlegt wurde.

Vor allem die aufwendige 15-monatige Unterquerung der Südtangente mit Hilfe des Microtunneling-Verfahrens und die hohen Grundwasserstände in Rüppurr stellten besondere Herausforderungen dar. Die weitere Anbindung der anliegenden Gebiete an die Haupttrasse erfolgt nun Stück für Stück in den nächsten Jahren.

„Die Stadtwerke bauen das Fernwärmenetz engagiert weiter aus. Die Erschließung von Rüppurr ist ein weiterer gelungener Meilenstein. So haben immer mehr Karlsruher Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit an einem der größten Klimaprojekte in Karlsruhe und ganz Süddeutschland teilzuhaben“, so Gabriele Luczak-Schwarz, Erste Bürgermeisterin von Karlsruhe und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Karlsruhe.

Mittlerweile werden bereits rund 41.000 Haushalte sowie eine Vielzahl von öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen mit der Karlsruher Fernwärme versorgt. Tendenz steigend.

Die Karlsruher Fernwärme gilt durch die Nutzung von Abwärme aus der Raffinerie MiRO und dem Kraftwerk am Rheinhafen als besonders klimafreundlich.

Michael Homann, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe, ist sich sicher, dass die Fernwärme der Schlüssel zur Karlsruher Wärmewende ist: „Wir sind überzeugt von der Karlsruher Fernwärme als sinnvolle klimafreundliche Heizenergie. Alles was wir heute in den Ausbau investieren, ist eine Investition in die Zukunft.“ Über 200 Millionen Euro haben die Stadtwerke in den vergangenen Jahren deswegen in den Ausbau gesteckt. Weitere 60 Millionen Euro sind für die nächsten Jahre bereits eingeplant.

Für die ViDia Kliniken zeigt sich der Umstieg von Erdgas auf die Karlsruher Fernwärme deutlich in der CO2-Bilanz. Die Anlage ist auf eine Höchstleistung von sechs Megawatt ausgerichtet.

Umgerechnet sparen die ViDia Kliniken durch das Heizen mit der klimafreundlicheren Fernwärme bis zu 2.524 Tonnen CO2 im Jahr gegenüber ihrer alten Dampfkessel-Anlage ein. „Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und gleichzeitig eine wirtschaftlichere Versorgung erreicht zu haben“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der ViDia Kliniken Richard Wentges.

Bei der Umsetzung des Anschlusses wurde auf regionale Partner gesetzt. Die Planung der Anlagen erfolgte über das Karlsruher Ingenieurbüro für technische Gebäudeausrichtung Bender & Urich. Die Installation der Anlagen übernahm die Karlsruher Alexander Ochs Wärmetechnik GmbH.
 

Klimafreundliche Wärme aus Abwärme

Die Karlsruher Fernwärme kommt in Form von heißem Wasser über Rohrleitungen ins Haus. Sie stammt heute zu rund 90 Prozent aus industrieller Prozessabwärme und aus Abwärme bei der Stromerzeugung in so genannter Kraft-Wärme-Kopplung. Hauptlieferanten sind die Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRO) und das Rheinhafen-Dampfkraftwerk der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW).

Sowohl die Raffinerie als auch das Kraftwerk nutzen dabei Abwärme, die sonst verloren ginge, konsequent für die Fernwärmeversorgung. Das spart Ressourcen und schont Umwelt und Klima. Nur wenn die Liefermengen aus den oben genannten Anlagen nicht ausreichen, erzeugen die Stadtwerke selbst mit einem Heizkraftwerk und zwei Heizwerken Wärme.

Insgesamt ist die Fernwärmeversorgung sehr sicher, da die Stadtwerke über viele verschiedene Wärmequellen verfügen und bei Ausfall eines Erzeugers ausreichend Reservekapazitäten vorhanden sind. Bald soll zudem die Papierfabrik Stora Enso mit ihrer Abwärme mit ans Netz und eine weitere Fernwärmequelle bilden.
 

Niedriger Primärenergiefaktor, geringer CO2-Ausstoß, Erfüllung des EEWärmeG und EWärmeG,

Da sie zu rund 60 Prozent aus industrieller Abwärme stammt, ist die Karlsruher Fernwärme eine klimaschonende und emissionsarme Heizenergie, die mit einem Primärenergiewert von nur 0,24 spielend alle Anforderungen der Energie-Einsparverordnung und der Wärmegesetze des Bundes und des Landes Baden-Württemberg erfüllt.

Die Karlsruher Fernwärme punktet aber nicht nur beim Primärenergiefaktor. Auch beim spezifischen Feinstaub-, Kohlendioxid- und Stickoxidausstoß spielt sie in der ersten Liga. So schneidet sie zum Beispiel im Vergleich zu Heizöl beim CO2-Ausstoß fünfmal, beim Ausstoß von Stickoxiden zehnmal und beim Feinstaub achtmal besser ab. Das verbessert die Luftqualität vor Ort deutlich.

Nach der aktuellen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vom 18.10.2021 wird unvermeidbare Abwärme, wie beispielsweise die Abwärme aus der MiRO, gleichbehandelt wie regenerative Wärme.