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Ab 27.12.2023 ausschließlich
in der Edgar-v.-Gierke-Straße

 
Edgar-v.-Gierke-Str. 2
(St. Marien-Klinik)
0721 8108-9245
 

 

 

Kliniken für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie

 

Aorten- und Aneurysmachirurgie


Die Aorta ist die Bauch- oder Hauptschlagader. Als Schlagadern, also Arterien, wiederum bezeichnet man Gefäße, die frisches, sauerstoff- und nährstoffreiches Blut vom Herzen zu den jeweiligen Organen transportieren.

Die Aorta ist das erste große Gefäß, das das Herz verlässt. Im Brustkorb entspringen ihr Schlagadern zum Kopf und zu den Armen, im Bauch Äste zum Magen-Darm-Trakt und der Leber sowie zu den Nieren. Im Unterbauch verzweigt sie sich schließlich in einen rechten und linken Schenkel, um die Beine zu versorgen. 

Bei einem Aneurysma handelt es sich um eine krankhafte Gefäßerweiterung. Ein Aneurysma entsteht, sofern es nicht angeboren ist, meist an Schwachstellen in der Gefäßwand. Dort, wo Verkalkungen sitzen, wo bereits einmal operiert worden ist oder selten bei Infektionen, können solche Schwachstellen entstehen.


Ist ein Aneurysma gefährlich und sollte ich mich
operieren lassen?

Ab einer gewissen Größe können Aneurysmata bei einer Ruptur, also dem Aufreißen der Gefäßwand, in sehr kurzer Zeit zu einem gefährlich hohen Blutverlust führen. Je nach Größe und Lokalisation ist eine Operation also angeraten, um eine solche Notfallsituation zu vermeiden. Gerade bei der Bauchschlagader gibt es hier bestimmte Grenzwerte. Ob in Ihrem Fall eine Verlaufsbeobachtung ausreicht oder eine Operation empfohlen ist, besprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Ein weiteres Risiko ist die Veränderung des Blutflusses. Das aneurysmatragende Gefäß hat einen unregelmäßig weiten Durchmesser. Hierdurch kommt es zu Verwirbelungen im Blutfluss und das Blut kann teilweise gerinnen. So entstehen kleine Klümpchen, die mit dem Blutfluss fortgetragen werden und wiederum kleinere Gefäße in Flussrichtung verschließen können (Embolie).


Ist eine Operation an der Bauchschlagader gefährlich?

Natürlich birgt jede Operation ein gewisses Risiko, aber wenn der Eingriff geplant stattfinden kann, ist auch eine OP an der Aorta ein kalkulierbares Risiko.

Das erklärt den besonderen Stellenwert einer guten Verlaufskontrolle nach der Diagnose eines Aortenaneurysmas. Der richtige Zeitpunkt für die Operation trägt maßgeblich zur Sicherheit bei. Das Gleiche gilt für die Wahl der Behandlungsmethode.

Entsprechend Ihrem persönlichen Risikoprofil wird Ihr Arzt entscheiden können, was für Sie am sichersten und am erfolgversprechendsten ist: eine Operation oder eine andere Therapie, z. B. die interventionelle Überbrückung der Gefäßaussackung innerhalb des Gefäßes.


Welche Komplikationen können auftreten?

Um einen größeren Blutverlust zu verhindern und die Übersicht zu wahren, wird das aneurysmatragende Gefäß während der Operation ausgeklemmt.

Hierbei kann es in den abhängigen Gebieten, also in den Organen, die das Gefäß üblicherweise mit Blut versorgt, zu einer Unterversorgung kommen. In der Regel handelt es sich bei dieser Klemmphase um eine kurze Zeitspanne von einigen Minuten bis zu einer Stunde.

Diese Zeit der Minderversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen können die meisten Organe problemlos verkraften. Ist insgesamt die Durchblutung eingeschränkt oder sind die entsprechenden Organe bereits erkrankt und dadurch vorgeschädigt, sind dennoch auch bleibende Schädigungen möglich.

Da das Blut im Bereich der Klemmung still steht, kann hier ein Gerinnsel entstehen. Sobald der Blutstrom wieder freigegeben wird, kann es sich lösen und so zu einer Embolie führen.

Eine Operation an Blutgefäßen kann auch mit einer Blutung einhergehen. Wenn Gefäßnähte nicht halten oder ein Infekt entsteht, ist das auch noch nach der Operation möglich. In diesem Fall kann eine erneute Operation nötig sein, um das Problem zu beheben. Dennoch muss nicht regelhaft mit der Notwendigkeit einer Transfusion gerechnet werden.

Nach der Operation erhalten Sie Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen. Dies soll verhindern, dass sich eine Gefäßprothese wieder verschließt oder dass sich kleine Blutgerinnsel bilden, die zu einer Embolie führen können. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Blutung. Auch blaue Flecken entstehen viel leichter.

Die Manipulation an den großen Blutgefäßen führt zu Blutdruckschwankungen, insbesondere wenn es um die Aorta geht. Kann Ihr Körper diese nicht selbstständig wieder ausgleichen, hilft der Anästhesist bei der Narkose mit Medikamenten nach.

Dennoch können solche Schwankungen dazu führen, dass auch Organe jenseits des betroffenen Gefäßes kurzfristig nicht ausreichend mit Blut versorgt werden. Dies kann selten auch zu einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt führen und im Nachhinein eine weitere Behandlung nötig machen.

Ärzteteam

Dr. Peter Karl Modic
Sektionsleiter Gefäßchirurgie

Dr. Thomas Hartmann
Stv. Sektionsleiter Gefäßchirurgie

Dr. Ingo Scheppers
Leitender Arzt interventionelle Radiologie

Dr. Frank Vogel
Leitender Oberarzt

Evgeni Anzupow
Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie

Weiterbildungsassistenten:

Dr. Jens Hertweck

Dr. Laura Schuster

Maren Tschan