Interdisziplinäres Kontinenz- und
Beckenbodenzentrum
Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie haben 2017 ein interdisziplinäres Kontinenz- und Beckenbodenzentrum gegründet. Das Zentrum ist spezialisiert auf die Prävention, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Harnblase, des Darmes sowie des Beckenbodens.
Inkontinenz nennt man die fehlende oder mangelnde Fähigkeit des Körpers, den Blasen- und/oder Darminhalt willkürlich zurückzuhalten und Ort und Zeitpunkt der Entleerung zu bestimmen. Die Folgen sind Urinverlust und/oder Stuhlschmieren bzw. unkontrollierter Stuhlabgang.
Das Auftreten und der Schweregrad der Inkontinenz sind alters- und geschlechterabhängig. So nimmt die Zahl der Betroffenen mit steigendem Lebensalter zu.
5 Millionen Betroffene in Deutschland
Während von den 40-jährigen Frauen ca. 7,6% und von den 40-jährigen Männern 1,7% an Inkontinenz leiden, sind es bei den Achtzigjährigen bereits jeweils 40%. Insgesamt leben in Deutschland ca. 5 Millionen Menschen mit einer Form der Inkontinenz. Manche Schätzungen sprechen sogar von bis zu 9 Millionen Betroffenen.
Die Ursachen der Stuhlinkontinenz sind vielfältig: Betroffen sind vor allem Frauen, die mehrfach geboren haben, Patienten nach Krebsoperationen und viele ältere Menschen. Stuhlinkontinenz kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten: Von einem unkontrollierten Abgang von Luft über Stuhlschmieren bis hin zum vollständigen Kontrollverlust über den Stuhlgang. Die häufigsten Formen der Harninkontinenz sind die Dranginkontinenz, die Stress- oder Belastungsinkontinenz und die Überlaufinkontinenz.
Das Leben mit einer Inkontinenz kann den Alltag und damit die Lebensqualität der betroffenen Patienten stark beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass sich viele Betroffene aus Schamgefühl mehr oder weniger aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen und sich mit ihrem Leiden isolieren. Dabei gibt es vielfältige Therapieoptionen.
In Patientengesprächen und -Untersuchungen wird identifiziert, welche Form der Inkontinenz vorliegt und welche Therapiemöglichkeiten geeignet sind. In vielen Fällen ist eine deutliche Linderung oder sogar die vollständige Beseitigung der Beschwerden möglich.
Klinikübergreifende Kooperation
Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum bietet betroffenen Frauen und Männern eine umfassende Hilfe an. Geleitet wird das Zentrum von Frau Dr. Kirsten Thiele, Oberärztin der Frauenklinik am Standort Edgar-von-Gierke-Straße. Stellvertretende Leiterin ist Frau Dr. Momoko Nagata, Oberärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Schwerpunkt Proktologie und Enddarmchirurgie am Standort Südendstraße.
Mit dem Kontinenz- und Beckenbodenzentrum intensivieren die Frauenklinik und die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie ihre zuvor schon enge Zusammenarbeit. Mit Oberärztin Dr. Thiele, die sich auf das Gebiet der Uro-Gynäkologie spezialisiert hat und Oberärztin Dr. Nagata, Fachärztin der Chirurgie mit Zusatzqualifikation Proktologie, sind die Patientinnen bestens versorgt und aufgehoben.
Zusätzlich besteht eine Kooperationsvereinbarung mit der urologischen Facharztpraxis Dres. Schroeter, Vierneisel und Ober, Nowackanlage 15 in Karlsruhe.
Sprechstunde Harninkontinenz
Dienstag
09:00 bis 15:00 Uhr
Oberärztin Dr. Kirsten Thiele
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Edgar-von-Gierke-Straße 2
76135 Karlsruhe
Patienten benötigen eine Überweisung durch einen Facharzt für Gynäkologie.
Telefonische Anmeldung: 0721 8108-9017
Sprechstunde Stuhlinkontinenz
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie
Südendstraße 32
76137 Karlsruhe
Patienten benötigen eine Überweisung durch einen Facharzt für Urologie, Gastroenterologie, Chirurgie, Dermatologie oder Proktologie.
Telefonische Anmeldung: 0721 8108-3666
Leiterin:
Oberärztin Dr. Kirsten Thiele
Gynäkologin mit Schwerpunkt Urogynäkologie
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Edgar-von- Gierke-Straße 2
76135 Karlsruhe